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VDE
08.10.2018 Veranstaltungsrückblick

Vorherige Veranstaltungen

Seit 1996 führt der VDE die Blitzschutztagung durch. Für die jüngeren Veranstaltungen finden Sie hier auf der Homepage detaillierte Informationen.

Geschichte

Die ursprünglich überwiegend deutschsprachige Blitzschutzkonferenz entwickelte sich seit Beginn der 1980er Jahre zur renommierten wissenschaftlichen Internationalen Blitzschutzkonferenz (ICLP), die mit Englisch als Konferenzsprache in wechselnden europäischen (und außereuropäischen) Städten stattfindet. Damit bestand viele Jahre im deutschsprachigen Raum keine Möglichkeit mehr, die Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Blitzforschung und des Blitzschutzes einem breiten Teilnehmerkreis vorzustellen und darüber zu diskutieren.

Deshalb entschloss sich der ABB 1994 auf Anregung von Dr. P. Hasse, eine solche nationale Tagung mit internationaler Beteiligung ins Leben zu rufen. Ein Programmausschuss wurde gebildet, der die Entscheidung über die Aufnahme der Beiträge in das Programm trifft. Als wissenschaftlicher Tagungsleiter wurde der Vorsitzende des ABB, Prof. Dr.-Ing. F. Noack (TU Ilmenau), berufen. Mit dem Wechsel des ABB-Vorsitzenden übernahm Prof. Dr.-Ing. K. Stimper (Universität der Bundeswehr München) die Leitung für die Tagungen ab 2005.

Die erste Tagung unter dem Thema „Blitzschutz für Gebäude und Elektrische Anlagen" fand am 29. Februar /1. März 1996 in Kassel statt. In 22 Vorträgen wurden die zahlreichen Neuerungen in den internationalen und nationalen Blitzschutznormen, physikalisch-technische Grundlagen des zeitgemäßen Blitzschutzes sowie Beispiele für die praktische Umsetzung des Blitzschutzes vorgestellt. Die große Resonanz mit über 230 Teilnehmern, auch aus den Niederlanden, Österreich und der Schweiz, und die Auswertung der Befragung der Teilnehmer bestätigten den ABB in seinem Vorhaben, die Tagung im zweijährigen Turnus durchzuführen. Seit 1997 werden diese Tagungen im Spätherbst in Neu-Ulm durchgeführt. Die Vorträge und auch die Posterbeiträge werden in VDE-Fachberichten im VDE-Verlag veröffentlicht.

Die zweite Blitzschutztagung am 6./7. November 1997 war erstmalig auch von einer Ausstellung begleitet, auf der Produkte, Verfahren und Dienstleistungen für den Blitzschutz von verschiedenen Firmen präsentiert wurden. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten die Maßnahmen zum Blitz- und Überspannungsschutz und zur Sicherung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) in Niederspannungsnetzen. Erstmalig befasste sich ein Beitrag mit den rechtlichen Aspekten für Planer, Errichter und Prüfer von Blitzschutzanlagen.

An der dritten Blitzschutztagung am 28./29. Oktober 1999 fand zum ersten Mal auch eine Postersession mit 11 Posterbeiträgen statt. Hier wurde sehr kritisch über die Wirksamkeit von ESE-Einrichtungen (Early Streamer Emission Devices) berichtet. Neben den Blitzschutzanlagen für spezielle Objekte bildeten die Schutzmaßnahmen zur Sicherung der EMV und der Schutz von Datenleitungen und Telekommunikationsanlagen einen besonderen Schwerpunkt.

Auf der vierten Blitzschutztagung am 8./9. November 2001 wurde über neue Ergebnisse der Blitzforschung berichtet: die Messung von Emissionen an ESE-Einrichtungen, die Wirkung von Blitzströmen in bewehrtem Beton, die Dämpfungswirkung von Gebäudestrukturen und die Stoßfestigkeit von Sicherungen als Bestandteil der Koordination der Schutzeinrichtungen in Niederspannungsnetzen.

Auf der fünften Blitzschutztagung am 13./14. November 2003 wurde ausführlich über Beispiele und erste Erfahrungen mit dem Risikomanagement für die Planung der Blitzschutzsysteme nach der neuen Vornorm informiert. Als bedeutende Neuerung im äußeren Blitzschutz wurde die Beherrschung von Trennungsabständen mit isolierten Ableitungen vorgestellt und die Anwendung an einem Beispiel gezeigt. In einem Beitrag aus Polen wurde berichtet, dass ein Blitz dicht neben einer ESE-Fangstange auf einem Wohnhaus eingeschlagen hatte.

Ein besonderer Höhepunkt der Tagung war die Verleihung der Benjamin-Franklin-Medaille an Dr.-Ing. P. Hasse, der mit dem Festvortrag „Der Weg zum modernen Blitzschutz. Von der Mythologie zum EMV-orientierten Blitz-Schutzzonen-Konzept" abgeschlossen wurde.

In der sechsten Blitzschutztagung vom 10. bis 11. November 2005 bildeten die Darstellung der Wirkung der Blitzströme und der Blitzstrom-Licht­bögen auf dünne Metalldächer, die für sich allein noch keinen sicheren Blitzschutz garantieren, Schwerpunkte. Diskutiert wurde auch die rechtliche Problematik des Bestandsschutzes von bestehenden Blitzschutzan­lagen im Hinblick auf die Änderung technischer und gesetzlicher Normen.

In der siebenten Blitzschutztagung am 15./16. November 2007 war ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt die in den Normen geforderte Einhaltung des Trennungsabstan­des zwischen blitzstromführenden Leitern des äußeren Blitzschut­zes und anderen Leitern. Berech­nungsverfahren, Konsequenzen und Möglichkeiten der Realisierung wurden vorgestellt.

Auf der achten Blitzschutztagung am 29./30. Oktober 2009 wurden die neuen Beiblätter zur Blitzschutznorm DIN EN 62305-3 sowie die neuen Installationsvorschriften nach der DIN VDE 0100-543 für Überspannungsschutzeinrichtungen und die Auswertung von Blitzunfällen vorgestellt. Bemerkenswert ist, dass die Blitzstrom-Messstation auf dem Hohen Peißenberg mit neuen hochauflösenden Messeinrichtungen zur Messung von Blitzströmen versehen wurde und ebensolche auf einer Forschungsplattform in der Nordsee installiert wurden. Berichtet wurde auch über erste Blitzstrom-Messungen mit einem mobilen Erfassungssystem, das künftig zur Ermittlung von Blitzstromverteilungen in realen Anlagen eingesetzt werden soll. Bemerkenswert sind die Ergebnisse von parallelen Untersuchungen zur Festigkeit von Baustoffen in den Labors der FH in Nürnberg, Soest und Aachen, die die Normenwerte für die Berechnung des Trennungsabstandes bestätigen bzw. ergänzen.

 

Weitere Berichte zu jüngeren Veranstaltungen sind auf den oben aufgeführten Seiten enthalten.

Nr.DatumOrtTagungsband
129.02. – 01.03.1996KasselVDE-Fachbericht 49
206. – 07.11.1997Neu-UlmVDE-Fachbericht 52
328. – 29.10.1999Neu-UlmVDE-Fachbericht 56
408. – 09.11.2001Neu-UlmVDE-Fachbericht 58
513. – 14.11.2003Neu-UlmVDE-Fachbericht 60
610. – 11.11.2005Neu-UlmVDE-Fachbericht 62
715. – 16.11.2007Neu-UlmVDE-Fachbericht 64
829. – 30.10.2009Neu-UlmVDE-Fachbericht 66
927. – 28.10.2011Neu-UlmVDE-Fachbericht 68
1024. – 25.10.2013Neu-UlmVDE-Fachbericht 70
1122. - 23.10.2015Neu-UlmVDE-Fachbericht 72
1212. - 13.10.2017AschaffenburgVDE-Fachbericht 74
1324. - 25.10.2019AschaffenburgVDE-Fachbericht 76
1407. - 08.10.2021Aschaffenburg + onlineVDE-Fachbericht 78